Museum der Gartenkultur (Illertissen)

„Wir bauen ein Museum!“, so lautete die Idee von Dieter Gaißmayer, Wolfgang Hundbiss und Reinhard Hemmer. Ihr Ziel war es, „einen Ort entstehen zu lassen, an dem künftig alle Aspekte moderner und historischer Gartenkultur erlebbar gemacht werden können.“ Mit viel Engagement haben die drei Grünfinger ihre Idee wahr gemacht: das Museum der Gartenkultur in Illertissen lockt Gartenfreunde aus nah und fern. Jede aktuelle Ausstellung des Museums wird bestückt aus dem sogenannten „Gartenarsenal“ der Stiftung Gartenkultur: Die mittlerweile rund 7.000 Stücke große Sammlung umfasst so ziemlich alles, was früher in Beet und Garten handfesten Nutzen hatte. Da gibt es beispielsweise Werkzeuge für Aussaat, Gießen, Schneiden oder Setzen, von denen manche (zu Unrecht) aus der Mode gekommen sind. Und wer kennt noch Rillenzieher, Jätekrallen, Krümelrechen, Spaten, Sägeigen, Kulturhaken oder Samenstreuer? Im Museum werden die historischen Objekte aber nicht nur gezeigt – man erfährt auch, wie die Geräte weiterentwickelt und zum Teil auch heute noch verwendet werden.

„Was unsere Vorfahren kannten, wussten und schätzen, soll wieder aufleben“, haben sich die Museumsmacher vorgenommen: Dazu zählt altes Wissen über Pflanzen und ihre ganzheitliche Bedeutung, über Gärten, Gartenbau und Landschaftsarchitektur, ergänzt durch moderne Erkenntnisse aus Ökologie, Botanik und Gartenkunst. Auch alles, was unsere heutige Gartenkultur ausmacht, können Besucher in Vorträgen, Seminaren und Mitmach-Werkstätten erfahren. In einem weiteren Museumstrakt ist eine Bibliothek mit über 1600, zum Teil sehr alten Büchern und Zeitschriften aus allen Gebieten des Gartenwissens untergebracht.

Die Außenanlagen und Erhaltungsgärten des Museums schließlich lassen die Kultur altervergessener Nutz- und Zierpflanzen wieder lebendig werden. Hier dient ein „Sortenarsenal“ dem Erhalt, der Kultivierung und der Vermehrung des Saatguts alter Pflanzenschätze. Neben den historischen Pflanzenkabinetten trifft man beim Spaziergang auf einen Rosengarten sowie ein deutschlandweit einzigartiges „Formobst-Kabinett“. Ein Besuch im Museumsladen und im Café „Sonnenschein“ kann den Museumsbesuch wunderbar abrunden. Und wer dann noch nicht genug hat, kann in den „Offenen Gärten“, Außenstellen des Museums im süddeutschen Raum, weiter der Gartenkultur frönen!

www.museum-der-gartenkultur.de