Pierre Joseph Redouté

Pierre Joseph Redouté (1759-1840)

RedoutéAls „Blumen-Raffael“ ist der Blumenmaler Pierre-Joseph Redouté heute einem breiten Publikum bekannt. Er entstammte einer flämischen Malerfamilie, die durch Dekorations- und Kirchenarbeiten ihren Lebensunterhalt verdiente. Mit seinem Bruder zusammen machte er sich 1782 auf in die große Stadt Paris. Dort verdienten die beiden Brüder zunächst als Dekorationsmaler an einem Theater ihr tägliches Brot. In seinen wenigen freien Stunden jedoch widmete sich Redouté der Pflanzenmalerei im botanischen Garten „Jardin du Roi“. Bald machte er den Blumenmaler Gérard von Spaendonck auf sein großes Talent aufmerksam. Von ihm lernte er insbesondere dessen Aquarell­technik, mit der er Blumenbilder von großer, leuchtender Transparenz er­schaffen konnte.

rosa bifera macrocarpaEin so großes Talent konnte auf die Dauer auch den höchsten Adelskreisen nicht verborgen bleiben. Und so machte ihn zunächst Marie-Antoinette, die Gemahlin Ludwigs XVI. zu ihrem Hofmaler. Während der 1790er Jahre avancierte Pierre Joseph Redouté zu einem der gefragtesten Blumenmaler des Landes. Und er verwendete eine neue Maltechnik, die er während eines Aufenthalts in London erlernt hatte: er nutzte zur Umrahmung der Pflanzen nicht länger nur Linien, sondern auch Punkte, um graduelle Farbunterschiede besser und realistischer darstellen zu können. Diese neue Technik brachte Redouté in seinem Hauptwerk „Liliacées“ zur Vervollkommnung. Eine wichtige Quelle für Redoutés Zeichnungen war dabei der Landsitz Malmaison von Joséphine“ Beauharnais. Die erste Gemahlin Napoléon Bonapartes hatte das Gut bei Paris 1798 erworben und ließ Schloss und Park von den größten Architekten und Gärtnern ihrer Zeit gestalten. Auf ihren Befehl hin wurden riesige Gewächshäuser errichtet und Pflanzen aus der ganzen Welt herbeigeschafft. Joséphine engagierte Redouté, um diese Pracht in Bildern festzuhalten und ernannte ihn 1805 sogar offiziell zu ihrem Hof- und Blumenmaler. Es entstand das monumentale Werk „Jardin de la Malmaison“. Viele der Pflanzen konnte Redouté also unmittelbar vor Ort in Augenschein nehmen, um seine prachtvollen Zeichnungen anzufertigen. Sein Werk „Les Roses“ katapultierte den Maler auf den Gipfel seines Ruhmes. Nach Joséphines Tod jedoch fiel für Redouté seine bislang üppige Einnahmequelle weg. So starb der „Raffael der Blumen“ als einfacher Zeichenlehrer. Doch er hat auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris eine würdige Ruhestätte gefunden.

Bilder:
Redouté (Quelle: www. http://commons.wikimedia.org)
Rosa Bifera Macrocarpa (Quelle: www. http://commons.wikimedia.org)