Peter Joseph Lenné

Aus einer alten Bonner Hofgärtnerfamilie stammend, zog es den jungen Peter Joseph Lenné (29.9.1789-23.1.1866) nach Paris. Dort studierte er 1811/12 die moderne französische Gartenkunst und Architekturtheorie. Als Gärtnergehilfe in der königlichen Gartenverwaltung führte ihn 1816 sein Weg nach Potsdam. Im Auftrag des Staatskanzlers Fürst Hardenberg erhielt er noch im selben Jahr den Auftrag, den Park des neu erworbenen Schlosses Glienicke landschaftsgärtnerisch anzulegen. So lernte er auch den Architekten Schinkel kennen, der den Auftrag für den Schlossumbau erhalten hatte. Beide sahen in der Potsdamer Seen- und Hügellandschaft das ideale Terrain, um ihre gestalterischen Vorstellungen umzusetzen. Speziell Lenné wollte hier seine Möglichkeit nutzen, eine weiträumige Parklandschaft zu erschaffen. So entwickelte er umgehend seinen „Plan von Sanssouci und dessen Umgebung nebst Projekt fließendes und springendes Wasser dahinzubringen, so wie auch die Promenaden zu verschönern“. Es ging ihm darum, in diesem besonderen Umfeld „alles vereinzelt Schöne der historischen Überlieferungen in der Umgebung Potsdams durch eine verschönerte Landschaft harmonisch zu vereinigen“.

Auch eine alte Idee aus dem 17. Jahrhundert der Gesamtverschönerung der „Insel Potsdam“, wurde zu einem Kernpunkt seines Schaffens in den Folgejahren. Seit seiner Ernennung zum Generaldirektor der königlich-preußischen Gärten im Jahr 1824 setzte er dann seine Ideen kontinuierlich und häufig von Schinkel unterstützt um. Schon im „Verschoenerungsplan der Umgebung von Potsdam“ aus dem Jahre von 1833 sieht Lenné die gesamte Havellandschaft „als einen See mit einem großen Park in einer Ausdehnung von fast zwei deutschen Meilen, von dem Karlsberge bei Baumgartenbrück an, bis zur Pfaueninsel…“. Eingebettet in diese riesige Parklandschaft sollten die intensiv gestalteten königlichen Gärten liegen. Auftraggeber und begeisterter Anhänger dieses kühnen Plans war König Friedrich Wilhelm IV., der 1840 an die Macht gelangt war. Mit Feuereifer wurde in den folgenden Jahren und Jahrzehnten gearbeitet, die kühne Vision Lennés wurde Schritt für Schritt Wirklichkeit. Bereits im Todesjahr des genialen Gartenkünstlers Lennés Tod im Jahr 1866 waren die einzelnen Teile der Potsdamer Umgebung zu einer einzigen Parklandschaft verschmolzen. Der überarbeitete Neue Garten und der umgestaltete Park von Sanssouci, die Pfaueninsel, die Schlossparks von Glienicke, Babelsberg und Sacrow, die Pfingstberganlage und der Park Lindstedt – alles zusammen war zu einem ein einzigen preußischen Arkadien geworden!

Bilder:
Lenné (Quelle: www. http://commons.wikimedia.org)
Roseninsel (Quelle: www. http://commons.wikimedia.org)