Georg Dionysius Ehret

Georg Dionysius Ehret (1708-1770)

G. D. EhretIm malerischen Heidelberg erblickte im Jahr 1708 Georg Dionysius Ehret das Licht der Welt. Schon als kleiner Junge erhielt er von seinem Vater Unterricht in der Pflanzenmalerei, doch der Vater starb früh. Über seinen Stiefvater lernte er den Markgrafen von Heidelberg kennen und trat als Gärtner und Pflanzenmaler in dessen Dienste. In Regensburg erhielt er von dem Apotheker Johann Wilhelm Weinmann den Auftrag, dessen Pflanzenbuch zu illustrieren. Doch der Apotheker zahlte Ehret am Ende seiner Arbeit den ausstehenden Lohn nicht ganz aus. Ehret verließ Regensburg im Zorn und das Pflanzenbuch  wurde von anderen Pflanzenmalern beendet.

Einer, der Ehrets hohe Kunstfertigkeit von Anfang erkannte und ihn sein ganzes Leben lang fördern sollte, war der Arzt und Botaniker Christoph Jakob Trew. Er führte einen umfangreichen Briefwechsel mit den führenden Wissenschaft­lern seiner Zeit und gab verschiedene botanische Werke heraus. Von seinen Reisen durch ganz Europa schickte Ehret am laufenden Band Pflanzen­zeich­nun­gen zu Trew. Besonders die seltenen Pflanzen hatten es dem Maler ange­tan. So verbreitete sich sein Ruf als begnadeter Pflanzenma­ler in Windeseile in ganz Europa.

Linnés PflanzentafelSchließlich wurde auch der schwedische Naturforscher Carl von Linné auf ihn aufmerksam. Linné arbeitete gerade an seinem revolutionären neuen System der Pflanzenbenennung, das auch noch heute gültig ist. Von den enormen Vorteilen des neuen Systems war Ehret sofort begeistert. Er fertigte seine berühmt gewordene Zeichnung an, die auf einfachste Weise demonstrierte, wie Linné die Pflanzen anhand ihrer Staubfäden unterschied.

Ehrets künstlerische und emotionale Heimat sollte England werden. Als große Seefahrernation brachten die Briten zahllose bislang unbekannte Pflanzen aus aller Herren Länder mit, die es zu bestimmen und für botanische Zwecke zu zeichnen galt. Botaniker, die von ihren Weltreisen zurückkamen, ließen nur Ehret ihre Pflanzenschätze für ihre Reiseberichte zeichnen. Stolze Gartenbesitzer aus dem ganzen Königreich ließen ihn kommen, wenn in ihrem Garten eine botanische Besonderheit in Blüte stand. Ehret war nun auf dem Höhepunkt seiner Bekanntheit angelangt. Sein Werk fasziniert noch heute durch eine unglaubliche Detailversessenheit und eine zeichnerische Fähigkeit, die bis heute kaum von anderen erreicht wurde. Der Nachwelt hat der begnadete Maler mehr als 3.000 wunderbare Zeichnungen hinterlassen.

Bilder:
Georg Dionysius Ehret nach Anton Heckell (Quelle: http://commons.wikimedia.org)
Linnés Pflanzentafel, gezeichnet von Ehret (Quelle: http://commons.wikimedia.org)