125 Jahre Rosenleidenschaft

Seit 125 Jahren geschieht bei Familie Kordes fast alles im Namen der Rose. Damals rief Wilhelm Kordes nördlich von Hamburg  eine Kunst- und Handelsgärtnerei ins Leben, wohl ohne zu ahnen, dass er damit auch das Leben seiner Nachfahren so deutlich prägen würde. Er widmete sich der Vermehrung der besten Rosen aus Deutschland und Frankreich und betätige sich auch selbst als Züchter. 1919 erhielt der Betrieb in Klein Offenseth-Sparrieshoop seine neue Heimat. Mit dem Eintritt seines gleichnamigen Sohnes lautete dann der Firmenname „W. Kordes´ Söhne“. Während sich Sohn Wilhelm der Züchtung neuer Rosensorten verschrieb, übernahm sein Bruder Hermann die kaufmännische Leitung des Unternehmens. Wie viele andere Gartenbaubetriebe auch, mussten die Kordes nach der Weltwirtschaftskrise und dem 2. Weltkrieg Gemüse und Obst anbauen, denn die Ernährung der Bevölkerung erhielt Vorrang vor der Zucht von Baumschulpflanzen. Von den einst 600.000 Rosenstöcken gab es nach dem Krieg gerade einmal nur noch 6.000!

Mit der stark duftenden, dunkelroten „Crimson Glory“ erzielte das Unternehmen einen seiner ersten großen Zuchterfolge. Dann folgten in den 50er Jahren ersten, frostharten kordesii Strauch- und Kletterrosen, von denen sich „Rosarium Uetersen“ bis heute großer Beliebtheit erfreut. Die dritte Kordes-Generation stellte die Weichen des Unternehmens Anfang der 70er Jahre in Richtung Schnittrosen-Anbau. Reimer, Werner und Hermann Kordes machten sich im VW-Käfer auf nach Holland, um dort einen geeigneten Standort für eine Niederlassung finden:  Und so wurde 1975 Kordes Interrose in Aalsmeer gegründet. Dort konnte man zahlreiche Schnittrosensorten auf ihre Marktfähigkeit testen. Der Schritt über die Grenze war der richtige Weg, denn heute zählt das Unternehmen zu den größten Schnittrosen-Züchtern der Welt. Seit 1988 ist nunmehr die vierte Kordes-Generation am Ruder. Unter ihrer Führung wusste man die Nachfrage nach gesunden und widerstandsfähigen Gartenrosen richtig zu deuten und verabschiedete sich von den traditionellen Selektionsmethoden, die man als nicht mehr zeitgemäß empfand. Seit Anfang der 90er Jahre verzichtet Kordes auf die Ausbringung von Spritzmitteln auf den Testfeldern. Dieses Konzept scheint sich bewährt zur haben und so tragen Rosen wie Rotilia, Gärtnerfreude, Áprikola, Lions Rose, Kosmos und Bajazzo mit Stolz das ADR-Prädikat, das zu den strengsten Rosenprüfungen auf der ganzen Welt zählt. Und auch heute noch setzten die jetzigen Geschäftsführer auf die Firmenphilosophie ihrer Vorväter, die da lautet: Widerstandfähige Gartenrosen in hervorragender Qualität, eine qualifizierte Kundenberatung, faire Geschäftspolitik und vorausschauende Investitionen sind die Grundlagen eines erfolgreichen Unternehmens.

Bilder:
kordes1922: Die Belegschaft um 1922 in Klein Offenseht-Sparrieshoop (GPP/Kordes)
kordesrose: Die Rosen sind die Leidenschaft der Familie Kordes (Foto: GPP/Kordes)