Gärten und Kunst – ein Bild vom Paradies

Eines sei vorweg gesagt: Für die Liebhaber von Kunst und schönen Gärten ist dieses Buch, das nun endlich auch auf Deutsch vorliegt, ein absolutes Muss. Und mit Vanessa Remington als Autorin von „Gärten und Kunst – ein Bild vom Paradies“ hat man dafür die denkbar beste Wahl getroffen. Die Chefkuratorin für Gemälde des Royal Collection Trust macht uns anhand von auserlesenen Stücken aus ihrer Sammlung deutlich, wie wichtige Gärten und Gartenkunst als inspirierendes Element für die Künstler vergangenen Jahrhundert waren. Auf über 300 opulenten Seiten ist zu bewundern, auf welche Weise Pflanzen, Blumen und Früchte ihre Spuren in Gemälden, Möbeln und Wandteppichen, auf Porzellan und Skulpturen hinterlassen haben.

Im Garten lebte der Mensch seit jeher seine Sehnsucht nach dem Paradies aus, begegnete der Natur als beglückendes, aber oft auch Furcht einflößendes Element. Remington nimmt uns mit auf eine gartenkünstlerische Reise, die ihren Ausgang in den ersten historisch dokumentierten Gartenanlagen in Persien im 6. Jahrhundert vor Christus und ihren Interpretationen in der Kunst nimmt. Sie spannt den Bogen der Kunst vom Paradiesgarten über die Gärten der Renaissance und des Barock bis hin zum Landschaftsgarten und zum botanischen Garten, lässt für den Leser Gärten auf Porzellan erblühen und bringt Edelstein-Blumen auf Fabergé-Eiern zum Strahlen. Florilegien machen noch einmal die exotischen Pflanzen lebendig, die ihre stolzen Besitzer vor vielen Jahrhunderten auf Papier bannen ließen. Wer sich in diesen wunderbaren Garten-Kunst-Band versenkt, wird mit Sicherheit erst nach Stunden wieder daraus auftauchen!

Remington, Vanessa: Ein Bild vom Paradies. Gärten und Kunst, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2018, 312 Seiten.